Der König der Cauchoiszüchter
Posted on: 6. September 2025, by : MarkoLiebe Leser und Freunde der Cauchoistaube,
wer kennt es nicht, das Sommerloch? Wie im Profi-Fußball gibt es für gewöhnlich auch in unserer Vereinsarbeit jene Zeiten, die weniger intensiv sind. Während sich im Spätsommer, vor allem aber im Herbst und einsetzenden Winter, ein Termin an den anderen reiht, ist das späte Frühjahr und der Sommer für gewöhnlich ruhiger. Hier widmet sich der allgemeine Geflügelzüchter vorrangig der Brut auf Aufzucht der neuen Generation. Zu kommunizieren gibt es hier deutlich weniger. Als Webmaster des CCD bin ich dann immer dankbar, wenn es „Stoff“ gibt, um die lange Pause für die Leserschaft etwas zu verkürzen. Doch in diesem Jahr fühlte sich die Sommerpause gar nicht so lang an, wohl dem „geschuldet“, dass wir regelmäßig organisatorische Informationen zu teilen hatten oder aufgrund frühzeitiger Organisationsarbeit in den Vereinen gar schon die ersten Einladungen für den Herbst versenden konnten. Doch bevor wir in wenigen Wochen mit unserer Sommertagung in Eltmann den Auftakt der neuen Schausaison begehen, möchte ich einen Beitrag unbedingt noch bringen, weil es mir eine Herzenssache ist!
Selten zieht heutzutage ein Züchter das Interesse der freien Presse auf sich, und noch seltener einer aus den eigenen Reihen! Als er noch bronzebindige Cauchois besaß und ausstellte waren wir Konkurrenten, aber nur auf dem Papier, nie persönlich. Ich kenne ihn nur als hilfsbereiten, freundlichen und sehr versierten Taubenfachmann und freue mich auf jedes Wiedersehen mit ihm. Selbst konnte ich viel von ihm erfahren und lernen. Und kaum ein anderer hat in Deutschland so viel für unsere Cauchoistaube geleistet wie er: Über 50 Jahre lang widmet er sich ihr nun schon, hat unzählige Titel errungen, national und international, und viele Züchter der heutigen Generation haben ihre Zucht mit Tieren aus seiner erfolgreichen Arbeit gegründet, mich eingeschlossen. Und noch immer begeistert er sich für sein Hobby, ist beim Anpacken und in den Wettbewerben vorne dabei, und kümmert sich nebenbei immer wieder um seltene Farbenschläge. Folgerichtig ist er im letzten Jahr vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter (BDRG) zum Bundesehrenmeister der Rassegeflügelzucht ernannt worden, und sein 78. Geburtstag vor wenigen Wochen ist vielleicht der richtige Moment, den Artikel von Helmut Will in der Main Post aus dem Februar in diesem Kreise noch mal Revue passieren zu lassen!? Der freie Journalist war so nett, uns Text und Bilder im Original bereitzustellen:
Helmut Trinkerl, „König der Cauchoiszüchter“
Ebern im bayerischen Unterfranken zu einem Zentrum der Cauchoiszucht gemacht
Von Helmut Will

Ebern – In der Haydnstraße 2 in Ebern tummeln sich im Taubenschlag, auf der Fläche einer mittelgroßen Wohnung, 200 Cauchois-Tauben. Tiere dieser Rasse, begleiten den 77jährigen Helmut Trinkerl aus Ebern schon seit dem Jahr 1969. Er ist ein erfolgreicher Züchter, der schon viele Preise gewonnen hat. Die Krönung seiner züchterischen Erfolge war, als er am 8. Dezember 2024 in Leipzig vom Ministerpräsidenten Michael Kretschmer die Ehrenurkunde zum „Bundesehrenmeister“ des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter erhalten hat. Das ist die höchste Auszeichnung die ein Züchter erhalten kann.
Über 40 Jahre war Trinkerl in einem Großbetrieb in Ebern beschäftigt. Er erinnert sich: „Schon als Kind im Alter von zwölf Jahren hatte ich mit Brieftauben eines Onkels aus Coburg zu tun. Die Tiere faszinierten mich schon immer. 1969 habe ich mir dann in Ibind auf dem Taubenmarkt ein Pärchen `Cauchois-Tauben` gekauft, es wurden immer mehr, derzeit habe ich um die 200. Ausstellungen hat er zunächst im Landkreis und auf Bezirksebene besucht und erste Erfolge eingeheimst. „Ich wollte mehr und ging fortan auf größere Schauen in Leipzig, Straubing, Nürnberg, Hannover oder Erfurt“, sagt Helmut Trinkerl. Einige seiner Erfolge: Ehrenmitglied im Cauchois-Club Deutschland 2007, Meister der Bayerischen Rassegeflügelzucht 2008, Erfolgreichster Aussteller bei Vergleichsschauen im In- und Ausland. Helmut Trinkerl kann auf eine beeindruckende Bilanz zurückblicken: über 200 Höchstnoten, unzählige Ehrenbänder, 30 Deutsche Meistertitel und 32-mal Bayerischer Meister. Mit der Ernennung zum „Bundesehrenmeister“ wurde seine jahrzehntelange Arbeit in der Taubenzucht auf besondere Weise gewürdigt.
Mitglied ist Trinkerl beim Kleintierzuchtverein Reckendorf und Ibind, bei den Leipziger Rassegeflügelzüchtern, im Nürnberger Taubenclub und beim Rassetaubenclub Franken-Nord. Auch verschiede Funktionen hat Helmut Trinkerl inne. Er ist Zuchtwart Tauben beim den Züchtern in Ibind, zweiter Ausstellungsmeister, zweiter Kassier und erster Kreiszuchtwart. Seine Ehefrau Rita sagt: „Tauben stehen bei ihm immer an erster Stelle.“ Helmut Trinkerl grinst bei dieser Aussage, nickt zustimmend. Er sagt, dass er jeden Tag mehrere Stunden bei seinen Tauben sei, was ihm viel Spaß bereite und fährt fort: „Du musst jeden Tag für die Tauben da sein, sonst macht das keinen Sinn.“ Die Vorbereitungen auf Schauen seien auch sehr arbeitsintensiv. Vierzehn Tage vorher müssen die Tauben in einen Käfig, um sich zu beruhigen, es müsse die Auswahl getroffen werden, welche Tiere präsentiert werden sollen. Sie Tiere müssen zum Transport vorbereitet werden. „Ich besuche sechs bis sieben Ausstellungen im Jahr, was doch ein ganz schöner Aufwand für mich ist“, sagt Trinkerl.
Auf der Homepage des Couchois-Club Deutschland ist zu lesen: „Wenn man über mittlerweile gut 50 Jahre organisierter Cauchoiszucht in Deutschland von einem „König der Cauchoiszüchter“ sprechen wollte, dann wäre das unbestritten unser Züchterfreund Helmut Trinkerl. Er ist mit Abstand der eifrigste und erfolgreichste Züchter und Aussteller und hat seinen Wohnort Ebern im bayerischen Unterfranken zu einem Zentrum der Cauchoiszucht gemacht.“ Auf seine besonderen Glücksmomente im Züchterleben gefragt gibt Helmut Trinkerl an, dass ihm die jährlichen Sommertagungen und Jungtierschauen des Cauchoisclub immer eine besondere Herzensangelegenheit waren. Er hat seit seinem Beitritt zum Cauchoisclub über all die Jahre bei keiner einzigen dieser Veranstaltungen gefehlt. Große innere Freude und Genugtuung haben stets die Momente gebracht, wenn im internationalen Vergleich ein Championtitel bei den Cauchois-Europaschauen erreicht werden konnte. Die Ernennung zum „Bundesehrenmeister“ des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter setzt dem „König der Cauchoiszüchter“die Krone auf.


Welch ein schöner Artikel, der das züchterische Lebenswerk einer unserer Besten ehrt! Der Originalartikel ist auch online bei der Main Post (www.mainpost.de) nachzulesen: Kreis Haßberge: Er hat 200 besondere Vögel: Der Eberner Helmut Trinkerl ist der „König der Cauchoiszüchter“
Viele Grüße,
Euer Webmaster