Teil 4: Kleines ABC für Neueinsteiger (M-Q)

Posted on: 17. Februar 2021, by :

Im Mittelpunkt unseres kleinen ABCs stehen heute die Buchstaben M bis Q:

M

Maße, siehe unter > Gewicht, Länge, Flügelspannweite

Mauser: Der Züchter muss bemüht sein, seine Tiere durch eine Ruhephase der Zucht sowie eine sehr ausgewogene und vielfältige Versorgung mit Futter und Mineralstoffen schnell und gut durch die Mauser zu begleiten. Dabei soll durchaus fetthaltig gefüttert werden, um dem neuen Gefieder vor der bevorstehenden Ausstellungssaison Glanz zu verleihen. Andererseits liegt in einer fetthaltigen Fütterung auch die Gefahr der Bildung von Blutkielen in den Schwingen, die im wahrsten Sinne des Wortes blutig enden können und die Ausstellungsfähigkeit des Tieres verderben können. Ansonsten siehe auch unter > Jungtiergefieder.

N

Nackenfärbung, zwischen Hals- und Herzfärbung soll sich eine klare Farbgrenze befinden. Läuft die Flügelschildfarbe gerade im Bereich des Nackens in die Halsfarbe hinein, so ist dies immer unerwünscht; bei stärkerer Ausprägung als Mangel einzustufen.

Nasenwarze, sie ist nicht überproportional ausgeprägt, sondern die einer normalen Taube. Sie steht nur leicht hervor, ist glatt und weiß gepudert. Sie ist ohne Wülste oder Riffelungen. Reine weiße und leuchtende Nasenwarzen sind Zeichen von Vitalität und Gesundheit des Tieres.

Nestgefieder, siehe > Jungtiergefieder

O

Ockerbrust, von ihr spricht man bei einem starken Schimmer von Sulfur auf der Brust der verdünntfarbigen Farbenschläge. Bei stärkerer und störender Ausprägung ist es als Mangel anzusehen.

Offener Rücken: Cauchois sollen ein festes Federwerk zeigen und fest anliegende Flügel tragen. Dies bedingt auch, dass der Unterrücken durch die Deckfedern des Flügelschildes fest abgedeckt sein soll. Ist dies nicht der Fall (z.B. durch Hängeflügel, Schleppflügel, Stülpflügel o.ä.) sprach man früher vom Offenen Rücken. Da diese Begrifflichkeit vom Tierschutzgedanken her missverstanden werden könnte, verwendet man die Formulierung heute nicht mehr, sondern spricht eher von fehlender oder unzureichender Rückenabdeckung. In stärkerer Ausprägung ist diese Erscheinung immer als Mangel anzusehen.

Ohröffnung, sie befindet sich auf Höhe einer gedachten Verlängerungslinie zwischen Ober- und Unterschnabel hinter den Augen. Die Ohröffnungen sollen gut eingefiedert sein und im Normalzustand nicht sichtbar.

Ortfeder: Die beiden äußeren Federn des Schwanzes bezeichnet man als Ortfedern. Ihre äußere Federfahne ist bei Blaugrundigen und deren Verdünntfarben weiß. Bei Rot- und Gelbfahlen ist dies nicht so, weil sie einer anderen Farbgenetik angehören. Ebenso bei Einfarbigen. Bei ihnen wäre dies Zeichen von Einkreuzung von blaugrundigen Tieren und damit von unzureichender Farbintensität.

P

Pfeffer, damit bezeichnet man kleine schwarze Pigmentflecken im Bereich der Schildzeichnungsfarbe bei Geschuppten oder im Bereich der Bindenfarbe bei Bindigen. Da die Farben immer rein und leuchtend sein sollen, ist Pfeffer generell unerwünscht und je nach Zuchtstand des einzelnen Farbenschlages bei stärkerer Ausprägung als Mangel anzusehen.

Pupille: Die Pupille verändert sich in der Größe nach der Lichthelligkeit und -einstrahlung. Sie ist immer rund. Veränderungen wie z.B. ovale Pupillen sind unerwünscht. Ansonsten siehe auch unter > Auge, Iris.

Purpur: Die purpur-Einfärbung findet sich insbesondere bei den blaugrundigen Farbenschlägen im Halsgefieder und im Brustbereich. Sie soll möglichst nur untergeordnet vorkommen. Wenn sie auf der Brust stark und störend auftritt ist sie unerwünschter Mangel wie die Ockerbrust bei den verdünntfarbigen Farbenschlägen. Ansonsten siehe auch unter > Grünglanz.

Putzen: Darunter versteht man das Herrichten des Tieres für Ausstellungszwecke. Durch das Putzen dürfen einzelne störende Federn in anderen Farbfeldern entfernt werden. Dies geschieht durch Herausziehen, oder besser durch verdecktes Zurückschneiden tief am Federschaft. Es handelt sich also um ein reines „schön machen“ des Tieres. Das Entfernen von Fehlern, wie z.B. Herausziehen von rußigen Federn auf der Schwanzdecke oder an den Flanken, ist nicht zulässig. Ebenso das zu starke Putzen, durch das Federlücken oder kahle Stellen verursacht werden. Beim Cauchois wird sich damit das Putzen auf die Verschönerung der Bavette konzentrieren. Dort ist auch besonders darauf zu achten, dass nicht sichtbar geschnitten wird.

Q

Querbinde, diese findet sich am Abschluss der jeweiligen 12 Schwanzfedern. Etwa 4 cm breit auf jeder Feder bildet diese Zeichnung im Zusammenspiel aller Schwanzfedern eine Querbinde bei den blauen und verdünntfarbigen Farbenschlägen. Bei den blaugrundigen ist die Schwanzquerbinde schwarz, bei den verdünntfarbigen dunkel-schieferfarbig. Die Schwanzquerbinde muss klar und vollständig ausgeprägt sein. Sie soll nicht unvollständig oder verwaschen sein. Das letzte kleine Federende hinter der den Schwanz eigentlich abschließenden Querbinde ist dann wieder in knapper Ausdehnung in der Grundfarbe

(Fortsetzung folgt!)