Teil 5: Kleines ABC für Neueinsteiger (R-Z)

Posted on: 22. Februar 2021, by :

Abschließend wollen wir uns heute den Buchstaben R bis Z widmen. Unsere kleine Serie „Kleines ABC für Neueinsteiger in die Cauchoiszucht“ endet damit mit dem heutigen Beitrag.

R

Rost: Als Rost bezeichnet man überschüssige Farbpigmente in Form von Einlagerungen oder Spritzern in Bronze, Sulfur oder Ocker in verschiedenen Federpartien unserer Cauchois. Dies kann häufiger in der Bindengegend sein, aber auch z.B. im Schwanzgefieder.

Ruß, darunter verstehen wir schwarze Pigmenteinlagerungen, die in verschiedenen Federpartien auftreten können. Da die Farben der Cauchois immer rein und leuchtend sein sollen ist Ruß (z.B. als Melierung im gesamten Bauchgefieder, an den Flanken, auf den Schwanzdeckfedern, im Herzgefieder auf dem Flügelschild, im Schwanzgefieder) immer unerwünscht und bei jeder stärkeren Erscheinung auch immer ein Mangel!

S

Scheitel, ist die Oberkopflinie, die gezogen sein soll in einer länglichen Bogenlinie von der Stirn bis zum Hinterkopf. Der Scheitel soll gefüllt sein und darf keine Platte bilden. Siehe auch unter > Kopf.

Schenkelruß: Eine Erscheinung, die früher häufig vorkam. Die Bauchfarbe soll rein und gleichmäßig sein in der Grundfarbe. Dazu gehören auch die Flanken und die Schenkel. Siehe auch unter > Ruß.

Schilf: Farbpigmentverlust meistens in den Schwanzfedern oder in den Handschwingen. Darf nur in ganz geringem Maße und nicht sichtbar toleriert werden. Darüber hinaus ist Schilf immer als Mangel anzusehen. Tritt selten auch in der Schildfarbe im Bereich der Bindenfärbung auf. Dann handelt es sich um verwaschene Farben, die immer Mangel sind.

Schleppflügel, siehe unter > Hängeflügel

Schnabel: Der Schnabel ist mittellang und nicht sonderlich betont. Er muss harmonisch in den Kopf eingebaut sein und nicht als gerader Steckschnabel. Der Schnabel muss fest geschlossen sein. Überschnäbel sind verpönt. Wenn sie in geringem Maße auftreten müssen sie gepflegt (abgefeilt) werden. In stärkerem Maße ist das Tier auch für Zuchtzwecke nicht verwendbar. Ein starker Überschnabel muss als Degeneration angesehen werden und das Tier ist zu erlösen. Die Schnabelfarbe ist Schwarz bei Blaugrundigen und einfarbig Schwarzen, hornfarbig bis dunkelhornfarbig bei Rotfahlen und hellhorn- bis wachsfarbig bei den Verdünntfarbigen und bei Gelbfahlen sowie bei einfarbig Roten und Gelben. Je reiner die Schnabelfarbe bei den Hellhorn- und Wachsfarbigen, desto schöner und besser. Ein leichter Schnabelstipp ist bei den Verdünntfarbigen wegen der dunklen Federpartien (Schuppungssaum, Schwanzquerbinde) jedoch erlaubt und ohne Probleme.

Schnabelstipp, dunkler Anflug auf hellem Schnabel. Siehe auch unter > Schnabel

Schnabelwarze, siehe unter > Nasenwarze

Schuppung: Die Schuppung ist ein ganz besonderes Charakteristikum der Cauchois. Nach ihrer Entstehung in der heutigen Form zwischen 1870 und 1890 hießen sie zunächst „Geschuppte aus Caux“ oder auch „Schuppflügeltaube“. Die Schuppung ist eine Zeichnung des Flügelschildes, die dadurch entsteht, dass sich bei den Flügeldeckfedern auf jeder Seite des Federschaftes ein ovaler farbiger Fleck in der Farbe der Schildfarbe befindet. Diese ovalen Farbflecken sollen am mittleren Federschaft zusammenstoßen. Dadurch entsteht in der Federspitze ein Dreieck in der Farbe der Grundfarbe. Die Ovale haben eine zarte aber klare schwarze oder dunkle Einfassung, den Schuppungssaum. Durch die Aneinanderreihung dieser unterschiedlich großen und wie beschrieben gezeichneten Federn auf dem gesamten Flügelschild ergibt sich die Schuppung als Schildzeichnung. Die Schuppung soll sich leicht verjüngend zu den Schultern und zum Herz hin über das gesamte Flügelschild erstrecken. Im Ideal entsteht ein harmonisches Schuppungsbild, das sich bindenförmig über das Flügelschild zieht. Siehe auch unter > Dreifarbigkeit, Flügelschild, Geschuppte, Schuppungssaum.

Schuppungssaum, dieser umrahmt die Schildfarbe auf den Deckfedern des Flügelschildes. Er soll vollständig ausgeprägt und dünn (zart) sein. Er darf nicht auslaufen, oder zu breit und rußig sein, was häufiger im Herz vorkommt. Der Schuppungssaum soll schwarz sein bei Blaugrundigen und dunkel-schieferfarbig bei den Verdünntfarbigen.

Schwanzfeder: Cauchois haben 12 Schwanzfedern, die je für sich ca. 4 cm breit und 15 cm lang sind. Sie schließen ab mit einer wiederum ca. 4 cm breiten Schwanzquerbinde. Das Schwanzgefieder soll fest an- und aufeinander liegend getragen werden. Es soll nicht auffächern oder verkanten. Das Schwanzgefieder soll rein und sauber in der jeweiligen Grundfarbe durchgefärbt sein. Es soll weder Schilf noch Rost aufweisen und die Kiele der Schwanzfedern sollen ebenfalls in der Grundfarbe durchgefärbt sein und nicht weiß aufhellen. Siehe auch unter > Federlage, Federschaft, Rost, Schilf, Querbinde.

Schwanzdeckfedern: Das Schwanzdeckgefieder bildet den oben auf dem Schwanz aufliegenden Keil, der den Schwanz abdeckt. Es soll rein in der Grundfarbe sein. In früheren Jahren wiesen die Schwanzdeckfedern oft rußige Ränder auf. Ein Mangel, der heute weitestgehend zurückgedrängt wurde, aber immer im Auge zu halten ist. Siehe auch unter > Bürzel

Schwungfedern, dies sind die Hand- und Armschwingen des Flügels. Sie sollen fest zusammenliegen. Sie sind schwarz bei Blaugrundigen und ocker -schieferfarbig bei den Verdünntfarben. In den Innenfahnen sollen sich Farbreserven in der Schild- oder Bindenfarbe finden. Cauchois haben beidseitig 10 Handschwingen, wobei die Hinweise der EE und des BDRG Beachtung finden. Die äußere/letzte und damit 10. Handschwinge ist immer eine Idee kürzer als die 9. Handschwinge. Ist bei der Durchzählung der Handschwingen die letzte/äußere Handschwinge die Längste und ergeben sich bei der Zählung dennoch 10 Handschwingen, dann kann davon ausgegangen werden, dass der Züchter eine 11. unerwünschte Handschwinge gezogen hat (beachte beim Kauf von Tieren, besonders bei Rosa- und Weißgeschuppten, die die größten Probleme mit einseitiger oder gar beidseitiger 11. Handschwinge haben).

Sperrflügel, liegen nicht fest am Körper an und stehen sperrig und gerade nach hinten, so dass der Rücken nicht abgedeckt werden kann. Sind immer als Mangel anzusehen.

Stirn: Die Stirn des Cauchois soll schön voll und gewölbt und nicht zu flach sein. Man spricht auch vom Stirnwinkel, der vorhanden sein soll. Siehe auch > Kopf.

Stülpflügel: Armschwingen liegen nicht fest an und drücken nach oben, so dass der Rücken vom Deckgefieder nicht fest abgedeckt werden kann. Stülpflügel sind immer als Mangel anzusehen. Siehe auch unter > Flügelhaltung, Offener Rücken.

T

Tintenflecke, sind dunkle unregelmäßige Farbspritzer im Gefieder – vornehmlich in den Schwanzfedern und in den Schwingen – bei Rotfahlen. Da unsere Rotfahlen wegen des gewünschten Farbabsatzes im Unterrücken immer wieder eine Vermischung zwischen ihrer eigentlichen Farbgenetik Dominant Rot (sog. Brieftaubenrot) und blaugrundigen Farbenschlägen (z.B. Blau mit bronze Binden) darstellen, und dadurch Blauanteile tragen, woher die Tintenflecke rühren, wird man diese in geringer Ausprägung auch akzeptieren müssen. Stärkere Ausprägung ist auf jeden Fall unerwünscht.

U

Unterlinie, damit bezeichnet man die schön ausgeprägte Brustfülle und -tiefe. Siehe auch > Form.

Unterrücken: Die Unterrückenfärbung wird bei allen Farbenschlägen der Cauchois als absolutes Rasseattribut angesehen. Der Unterrücken muss immer reinweiß sein. Er darf nicht graumeliert sein und sein Farbschnitt zum Bürzeldeckgefieder soll gerade und nicht zackelig verlaufen. Bei Blaugrundigen und Verdünntfarbigen sowie Rot- und Gelbfahlen soll der weiße Unterrücken 3-Finger-breit reinweiß sein. Nach oben zu den Schultern hin darf er dann grau werden. Bei Einfarbigen muss eine durchgehende Rückenbrücke von mindestens 2-Finger-breit reinweiß vorhanden sein, wobei bei Roten und Gelben noch Nachsicht geübt werden darf.

V

Verdünntfarbe, ist eine durch Mutation aufgetretene Aufhellung der ursprünglichen Körperfärbung. Bei den Cauchois sind dies: Blau-bronzegeschuppt > Blaufahl-sulfurgeschuppt, Blau-weißgeschuppt > Blaufahl-weißgeschuppt, Blau mit bronze Binden > Blaufahl mit Sulfurbinden, Blau mit weißen Binden > Blaufahl mit weißen Binden.

Verwaschene Farbe: Die Musterbeschreibung fordert klare satte und leuchtende Farben und ordnet verwaschene Farben als groben Fehler ein. Hierunter versteht man dünne Farben, denen es an Intensität fehlt bis hin zu schilfigen Aufhellungen in der Schildfarbe.

W

Warze, siehe > Nasenwarze

Weiße Höschen, sind Weißeinlagerungen im Schenkelgefieder. Diese sollen einheitlich mit der Bauchfarbe in der Grundfarbe durchgefärbt sein. Weiße Federpartien an den Schenkeln sind unerwünscht und bei stärkerer Ausprägung immer Mangel.

X Y Z

X-Beine, sich fast oder ganz berührende Fersengelenke. In den letzten Jahren ab und an bei Blauen mit bronze Binden beobachtet und als untypische Beinstellung unerwünscht.

Zehen: Die Zehen sollen glatt ausgeformt sein und kaminrot. Gebrochene Zehen oder Auswüchse sind Ausschlussfehler nach den AAB. Gelegentlich wachsen zwischen den Zehen einzelne kleine Federchen. Diese sind unproblematisch und sind für Ausstellungszwecke zu entfernen. Siehe auch > Krallen.