Unser Züchter Jürgen Schulz

Züchter-Steckbrief:

Mitglied im CCD seit: 01.01.1973
Rolle im CCD: Zuchtwart (seit 2001) und Sonderpreisrichter (seit 1998)
(Frühere Ämter: 2. Schriftführer / Pressewart (1973-1986 sowie 1992-2005), Geschäftsführer (1986-1992))
Gezüchtete Farbenschläge: Blau-bronzegeschuppt
Andere Rassen: Keine

Vom Züchter und seiner Cauchoiszucht:

Jürgen Schulz kam einst als einer der Jüngsten zum SV und gehört heute zu den schwergewichtigen „Urgesteinen“ der Cauchoiszucht in Deutschland. Aber der Reihe nach:

Jürgen Schulz gehört keinem alten Züchtergeschlecht an. Seine Liebe zu den Tauben entdeckte er aber schon im Jungenalter auf einheimischen Höfen im niedersächsischen Wendland. Erste Versuche mit Strassern und Kingtauben führten ihn durch reine Zufälle 1971 zu den Cauchois. Die „Tauben-Liebe“ seines Lebens sollte damit begründet werden. Um dem Nachdruck zu verleihen trat er mit 14 Jahren am 17. Oktober 1971 in den örtlichen Geflügelzuchtverein ein. Dem folgte dann zum 01. Januar 1973 der Beitritt zum SV der Cauchois-Taubenzüchter, wie der Cauchois-Club damals noch hieß. Der 1. Vorsitzende Günter Engelke erkannte sein Talent zum Schreiben und machte ihn schon im Sommer 1973 in der damaligen Jahreshauptversammlung zum Pressewart des Vereins. Das unbesetzte Amt des 2. Schriftführers wurde dafür kurzer Hand umfunktioniert. Damit sollte eine Serie von Rasseartikeln in allen damaligen Fachblättern ausgelöst werden, die Rasse und Verein deutlich mehr ins Blickfeld der Züchter rückte und dem SV kräftigen Mitgliederzuwachs bescherte.

Gleichzeitig wurden zu der Zeit tiefe Freundschaften geknüpft mit der Créme der Cauchoiszucht, die das ganze Leben lang andauern sollten. Es seien hier nur Namen genannt wie Günter Engelke, Günter Kuhlmann, Albert Lutz, Josef Sommer, Helmut Trinkerl und Johann Limpert, oder in Frankreich Pierre Herrmann und Bernard Couden.

Schon 1972 entdeckte Jürgen Schulz bei einer Sonderschau in Hildesheim die Pfirsichblütenfarbigen (heute: Blau-Rosageschuppte) Cauchois. Er erwarb ein Paar für damals beachtliche 100 DM und wendete damit fast seinen gesamten Monatslohn auf, der für den frischen Verwaltungslehrling 120 DM betrug. Seine Hinwendung sollte fortan diesem Farbenschlag gelten. 35 Jahre dauerte sie an und heute kann er wohl ohne Übertreibung behaupten, dass er maßgeblich daran beteiligt war, sie zu der Qualität zu entwickeln, die sie heute haben.

Sein erstes „V“ auf Cauchois sollte er dann auch auf einen herausragenden Täuber dieser Färbung erringen und zwar zusammen mit dem Siegerband bei der Nationalen in Dortmund 1980. Zugleich wurde er zweiter hinter Altmeister Albert Lutz im Wettbewerb um den „Goldenen Siegerring“. Züchterisch sollte damit eine Karriere beginnen wie sie nur wenige Züchter der Cauchois vorweisen können. Viele höchste Noten säumen heute seinen Weg. Alle großen deutschen Auszeichnungen, das Siegerband der Nationalen, das Ehrenband des VDT und das Blaue Band von Hannover hat er mehrfach errungen und ein Dutzend mal den Champion-Titel auf Blau-Rosageschuppte bei den jährlichen Cauchois-Europaschauen. Heute darf er sich zu den Spitzenzüchtern europaweit des Standard-Farbenschlages Blau-Bronzegeschuppt zählen, ebenfalls bereits mit einem halben Dutzend von Champion-Titeln bei den Cauchois-Europaschauen. Seine Ausstellungs-Beteiligungen beschränken sich allerdings seit über 20 Jahren weitgehend auf die Cauchois-Hauptsonderschauen und die -Europaschauen, da er seit 1998 für den Cauchois-Club als Sonderrichter fungiert. Als Preisrichter hat er auch ab dem Jahr 2001 das Amt des Zuchtwartes übernommen und lenkt seither in beiden Funktionen ganz maßgeblich die Zuchtausrichtung und ständige Qualitätsverbesserung der Cauchois. Stolz ist Jürgen Schulz auf die alljährlichen Berufungen nicht nur zu fast allen Sonderschauen in Deutschland, sondern regelmäßig auch zu Richtaufträgen in Frankreich und Belgien bei den Cauchois-Europaschauen.

Wegen seines Hangs zu Publikationen und seines Interesses an der geschichtlichen Entwicklung insbesondere seiner Rasse, den Cauchois, wurde Jürgen Schulz auch zum Sammler von Taubenliteratur. So besitzt er heute unter anderem mehrere Tausend Fotos über die Rasse und nahezu alle Schaukataloge und Veröffentlichungen über Cauchois der letzten 120 Jahre. Dieses Interesse führte ihn auch dazu, alles Wissen über die Rasse und ihre Zuchtanforderungen über die letzten fast 50 Jahren in mehreren Informationsbroschüren zusammen zu fassen. Zuletzt sogar 2009 in fester Buchform. Dieses ausführliche und komplett bebilderte Werk wurde zu einem viel beachteten Schmuckstück der deutschen Taubenliteratur.

Als höchste Ehre und Anerkennung seiner Arbeit empfindet Jürgen Schulz die Verleihung der Goldenen Ehrennadel des Französischen Taubenzuchtverbandes (SNC) durch dessen Präsidenten anlässlich der Nationalen Französischen Taubenschau in Chambery 2013.

Hier Eindrücke von der Anlage des Züchters:

Der Züchter selbst:

Und hier ausgewählte Vertreter aus der Zucht von Jürgen Schulz auf Ausstellungen:

Kontakt:

Adresse: Plate 14, D-29439 Lüchow
Telefon: 05841/3077
Mobil: 0170/8961403
Mail: j.schulz.plate@t-online.de

(Rev1 – 03/2020)